NaloxonNALtrain zieht Bilanz

19.09.2024
Ausgabe 5/2024
1 min. Lesedauer

Das auf drei Jahre angelegte Projekt NALtrain, über das wir im subletter mehrfach berichtet haben, ist abgeschlossen. 851 Personen in 38 Städten wurden zu Naloxon-Trainern ausgebildet. Sie können nun selbst Trainings anbieten, um Opioidkonsumenten deutschlandweit zu Take-Home-Naloxon zu schulen. Bis zum Ende des Projektzeitraums hatten Trainings in 75 Städten stattgefunden. Die Evaluation des Projekts stellte Simon Fleißner vom Institut für Suchtforschung Frankfurt (ISFF) bei der NALtrain Abschlusskonferenz im Frühjahr in Frankfurt vor (iww.de/s10817). Als Problem erwies sich die Verschreibungspflicht. Auch die Kooperation mit der Ärzteschaft könne besser werden. Fleißner wünscht, dass Naloxon in Zukunft nicht mehr verschreibungspflichtig erhältlich ist. Das Medikament müsse in der Substitutionsbehandlung zu einem Standard werden, Teil des Entlassungsmanagements sein und in jeder Sucht- und Drogenhilfeeinrichtung bereitstehen.

MortalitätStrikte Forderungen als Reaktion auf hohe Zahl von Drogentoten

10.07.2024
Ausgabe 4/2024
2 min. Lesedauer

Die Zahl der Drogentoten hat 2023 einen neuen Höchstwert erreicht. Dem Bundeskriminalamt zufolge starben 2.227 Menschen bedingt durch Drogenkonsum – etwa doppelt so viele wie vor zehn Jahren und rund zwölf Prozent mehr als im Vorjahr (1.990 Fälle). Die Dunkelziffer liegt deutlich höher. Die Zahlen zeigen, dass der Mischkonsum auch in Deutschland zu einem immer größeren Problem wird. Global geht der Trend zu preiswerteren und stärker wirkenden Opioiden und Stimulanzien, die von global agierenden Kartellen in die Märkte gedrückt werden. Gleichzeitig steigt das Angebot an Kokain in Deutschland und Europa stark an. Fachleute reagieren auf die hohe Zahl der Todesfälle mit Entsetzen und fordern einen besseren Schutz der Konsumierenden.

Suchthilfe„Migration ist mehr als der Wechsel des Wohnorts!“

10.07.2024
Ausgabe 4/2024
4 min. Lesedauer

Migrantinnen und Migranten – seien sie seit vielen Jahren in Deutschland oder erst vor Kurzem hierher geflüchtet – haben oft keinen guten Zugang zum Suchthilfesystem. Die Gründe sind vielfältig. Gülbeyaz Kaçar ist Sozialarbeiterin (B.A.) und Teamleiterin des Schutzraums Segel beim Drogenverein Mannheim e.V. Ursula Katthöfer (textwiese.com) fragte sie, wie Barrieren überwunden werden können.