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Ausgabe 5/2024

Substanzmissbrauch„Suchterkrankte Ärztinnen und Ärzte brauchen lange, bis sie sich Hilfe suchen!“

19.09.2024
Ausgabe 5/2024
4 min. Lesedauer

Der Ärztekammer Berlin zufolge sind Ärztinnen und Ärzte beim Substanzmissbrauch die führende Berufsgruppe unter den Akademikern. Doch es gibt Hilfe. Ausstiegsprogramme gehören inzwischen zum Angebot vieler Ärztekammern. Dr. Maximilian Deest, Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie, ist Chefarzt der Oberberg Fachklinik Weserbergland im Extertal (oberbergkliniken.de/fachkliniken/weserbergland). Mit seinem Team behandelt er suchterkrankte Kollegen. Ursula Katthöfer (textwiese.com) fragte ihn nach Wegen aus der Abhängigkeit.

HIV-PräexpositionsprophylaxeGenehmigung zur Abrechnung von PrEP-Leistungen seit dem 01.07.2024 leichter zu haben

19.09.2024
Ausgabe 5/2024
2 min. Lesedauer

Ärzte können PrEP-Leistungen bereits seit dem 01.09.2019 bei Versicherten mit einem substanziellen HIV-Infektionsrisiko abrechnen, sofern diese das 16. Lebensjahr vollendet haben. Nötig dafür ist eine spezielle Abrechnungsgenehmigung, deren Voraussetzungen in Anlage 33 zum Bundesmantelvertrag-Ärzte geregelt sind. Zum 01.07.2024 wurden nun die Voraussetzungen für die Genehmigung zur Abrechnung der Leistungen zur HIV-Präexpositionsprophylaxe (PrEP; EBM-Nrn. 01920, 01921 und 01922) gelockert. Die Änderungen sind relevant für Ärzte, die nicht über eine Genehmigung nach der Qualitätssicherungsvereinbarung HIV/Aids verfügen. Für Ärzte mit einer solchen Genehmigung ändert sich nichts! KBV und Krankenkassen haben die folgenden Erleichterungen beschlossen:

WeltdrogenberichtNitazene laut UNO „große Bedrohung“

19.09.2024
Ausgabe 5/2024
1 min. Lesedauer

Nitazene, die potenter als Fentanyl sein können, sind zuletzt zunehmend in einkommensstarken Ländern nachgewiesen worden. Das geht aus dem Weltdrogenbericht 2024 hervor, den das UN Office on Drugs and Crime (UNODC) Ende Juni in Wien vorstellte (iww.de/s11518). Todesfälle nach einer Überdosis nahmen demzufolge wegen Nitazenen zu. Im Bericht heißt es: „Während die Zahl der synthetischen Opioide auf dem Markt zwischen 2010 und 2020 stark anstieg (bedingt durch den Anstieg der Fentanylanaloga) und sich stabilisierte, bevor sie im Jahr 2023 stark zurückging, stieg die Zahl der gemeldeten Nitazene weiter an.“ Als einen der Gründe nennt das UNODC das Verbot der Taliban, in Afghanistan Schlafmohn anzubauen. Weltweit sei die Opiumproduktion um 74 % zurückgegangen. Es sei zu befürchten, dass Heroinkonsumierende auf synthetische Opioide umsteigen. Die Reinheit von Heroin werde vermutlich abnehmen. Dem Bericht zufolge stammen Nitazene überwiegend aus China.

AufklärungNeue Plattform zu Kokain

19.09.2024
Ausgabe 5/2024
1 min. Lesedauer

kokainfo.de – so lautet die Domain einer neuen Plattform, die über Kokain und Konsumregeln informiert. Sie will Konsumierende dabei unterstützen, ihren Kokaingebrauch besser einzuschätzen. In einem interaktiven Selbsttest können sie z. B. herausfinden, welcher Konsumtyp sie sind. Eine Motivationswaage zeigt bildlich, wie Konsumierende zu ihrem Kokainkonsum stehen. Falls gewünscht, ist eine persönliche Rückmeldung zum Test möglich. Herausgeber ist das Zentrum für interdisziplinäre Suchtforschung der Universität Hamburg (zis-hamburg.de), das für kokainfo.de mit sechs Suchtberatungsstellen aus dem gesamten Bundesgebiet zusammenarbeitet.

NaloxonNALtrain zieht Bilanz

19.09.2024
Ausgabe 5/2024
1 min. Lesedauer

Das auf drei Jahre angelegte Projekt NALtrain, über das wir im subletter mehrfach berichtet haben, ist abgeschlossen. 851 Personen in 38 Städten wurden zu Naloxon-Trainern ausgebildet. Sie können nun selbst Trainings anbieten, um Opioidkonsumenten deutschlandweit zu Take-Home-Naloxon zu schulen. Bis zum Ende des Projektzeitraums hatten Trainings in 75 Städten stattgefunden. Die Evaluation des Projekts stellte Simon Fleißner vom Institut für Suchtforschung Frankfurt (ISFF) bei der NALtrain Abschlusskonferenz im Frühjahr in Frankfurt vor (iww.de/s10817). Als Problem erwies sich die Verschreibungspflicht. Auch die Kooperation mit der Ärzteschaft könne besser werden. Fleißner wünscht, dass Naloxon in Zukunft nicht mehr verschreibungspflichtig erhältlich ist. Das Medikament müsse in der Substitutionsbehandlung zu einem Standard werden, Teil des Entlassungsmanagements sein und in jeder Sucht- und Drogenhilfeeinrichtung bereitstehen.

StudieOption für Schwangere: Kombination aus Buprenorphin & Naloxon

19.09.2024
Ausgabe 5/2024
1 min. Lesedauer

Um eine Opioidkonsumstörung während der Schwangerschaft zu behandeln, ist die Kombination von Buprenorphin mit Naloxon eine Option. Das geht aus einer US-Vergleichsstudie hervor (iww.de/s11479). 3.369 schwangere Frauen waren mit Buprenorphin und Naloxon behandelt worden, 5.326 nur mit Buprenorphin. Ergebnis: Neugeborene der kombiniert behandelten Mütter hatten ein geringeres Risiko für ein Neugeborenen-Abstinenzsyndrom (absolutes Risiko 37,4 % vs. 55,8 %) und ein leicht geringeres Risiko für die Aufnahme auf eine Neugeborenen-Intensivstation (absolutes Risiko 30,6 % vs. 34,9 %).