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Ausgabe 4/2022

Substitution und medizinische RehaAktuelle Umfrage zeigt: Es liegen viele Angebote zur medizinischen Rehabilitation vor

12.07.2022
Ausgabe 4/2022
3 min. Lesedauer

Die Substitutionsbehandlung Opiatabhängiger ist eine hochwirksame, etablierte und gut evaluierte medikamentöse Standardbehandlung in der Suchtmedizin. Besonders im Zusammenspiel mit einer suffizienten psychosozialen Betreuung (PSB) stellt sie eine wichtige, auf allen Ebenen der Internationalen Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit (ICF) wirksame Behandlungsmethode für opiatabhängige Menschen dar. Diese multiprofessionelle Behandlung sollte, wenn möglich, in eine medizinische Rehabilitation Abhängigkeitskranker (ambulant, ganztägig ambulant oder stationär) münden.

EpidemiologieUkraine: Krieg begünstigt Ausbreitung von HIV

12.07.2022
Ausgabe 4/2022
2 min. Lesedauer

Die Ukraine gehört zu den Ländern in Europa mit der höchsten HIV-Prävalenz. Schätzungen zufolge sind 260.000 von 42 Mio. Einwohnern mit HIV infiziert, was ungefähr 1,1 Prozent der erwachsenen Bevölkerung entspricht. Während Anfang der 1990er-Jahre überwiegend drogeninjizierende Menschen betroffen waren, treten heute 70 bis 80 % der Neuinfektionen bei heterosexuellen Personen auf. Der seit 2014 herrschende Krieg und die damit verbundenen Fluchtbewegungen haben die Ausbreitung von HIV in den Westen der Ukraine maßgeblich gefördert. Dies zeigen genetische Analysen der Viren. Weiterhin stellten Wissenschaftler der Universität Oxford fest, dass 34 % der Menschen mit Viren infiziert sind, die gegen die Wirkstoffe der Prä-Expositionsprophylaxe resistent sind. Diese Zahlen sind weitaus höher als in anderen europäischen Ländern. In der Ukraine entwickelt sich HIV folglich zu einer stillen Epidemie, da etwa die Hälfte der Infizierten ihren Infektionsstatus nicht kennen und 40 % der diagnostizierten Personen sich bereits in einem späteren Krankheitsstadium befinden.

BerufsrechtNicht stabilisierte Suchterkrankung reicht für Anordnung des Ruhen der Approbation aus

12.07.2022
Ausgabe 4/2022
2 min. Lesedauer

Jeder Arzt muss schon aus Patientenschutzgründen uneingeschränkt gesundheitlich zur Ausübung seines Berufs geeignet sein. Fehlt diese Eignung, z. B. aufgrund einer Suchtproblematik, droht die Anordnung des Ruhens der Approbation. Damit, welche Anforderungen an die Begutachtung einer Suchtproblematik zu stellen sind, hatte sich der Bayerische Verwaltungsgerichtshof (VGH) in einem neuerlichen Beschluss vom 13.07.2021 zu beschäftigen (Az. 21 ZB 18.509).

StigmatisierungSoziale Isolation und Ausschließung: Bedeutung für Suchterkrankungen

12.07.2022
Ausgabe 4/2022
4 min. Lesedauer

Gegenseitige Unterstützung und Hilfe findet sich bei allen soziallebenden Tieren und entsprechend auch beim Menschen.1 Dementsprechend zeigen schon Kleinkinder helfende Handlungen auch gegenüber bisher fremden Personen. Erst im späteren Verlauf des Lebens lernen wir Menschen, unsere Hilfe selektiver auf Personengruppen zu beschränken, von denen wir Gegenseitigkeit erwarten.2 Umgekehrt ist soziale Ausschließung und Isolation ein ganz wesentlicher Stressfaktor, der mit einer Vielzahl psychischer Erkrankungen verbunden ist und auch zur Entstehung und Aufrechterhaltung von Alkoholabhängigkeit beiträgt.3